Getreu dem Motto «Nach den Spielen ist vor den Spielen» lud der Verein Schlossfestspiele Hagenwil am Dienstagnachmittag zur Medienkonferenz und verkündete wie üblich kurz vor Jahresende bereits das Programm der kommenden Saison. Mit Bruno Riedl und Christoph Heusser waren neben Präsident Karl Spiess, Regisseur Florian Rexer, Schlossherr Andi Angehrn sowie Manuela Eisenring und Michael Nägeli von der Mirabit AG auch zwei Schauspieler anwesend.
Ein Geizhals wie er im Buche steht
Bruno Riedl wird im Stück «Der Geizige» von Jean-Baptiste Molière in die Hauptrolle des wohlhabenden Geschäftsmannes Harpagon schlüpfen. Ein gewiefter Mann, der sein Vermögen mit viel Fleiss und noch mehr Zinsen stetig gemehrt hat und nun mit allen Mitteln versucht, dieses zu wahren. Auch zu Leiden seines Sohnes, Cléante, gespielt von Christoph Heusser. In weiteren Rollen stehen Bigna Körner, Mischa Löwenberg, Anja Brühlmann, Mary Santella und Erwin Hitz auf der Schlossbühne. Florian Rexer zeigt sich mehr als zufrieden mit der Besetzung. «Mit seinem trockenen und lustigen Humor, den es für dieses Stück eben genau braucht, war Bruno Riedl für mich von Anfang an die ideale Person für diese Rolle», so Rexer. Und auch im kommenden Jahr wird er als Regisseur seinen Stil einbringen. Seine Version, erklärt Rexer, basiere auf einer deutschen Theaterfassung mit Kleinbesetzung. «Ich werde das Stück zwar auseinanderpflücken, mich aber an die Struktur halten», erklärt er weiter. Dies sei in diesem Fall durchaus erlaubt, da die Rechte und somit Vorgaben durch Verjährung erloschen sind. Zudem hat Florian Rexer schon seine Abschlussarbeit über den französischen Schauspieler, Theaterdirektor und Dramatiker Jean-Baptiste Molière geschrieben. Und, er durfte seinen ersten Preis am Molière-Festival in Paris entgegennehmen. Einige Gags hat sich der Regisseur für seine ganz eigene Version der Komödie bereits aufgeschrieben. Nach «Der eingebildete Kranke» vom Jahr 2012 kommt nun bereits der zweite Klassiker von Molière auf die Schlossbühne.
Geben macht glücklicher als nehmen
Als Kinderstück wird «Hans im Glück» der Gebrüder Grimm gezeigt. Und obschon die beiden Stücke unabhängig voneinander bestimmt wurden, sieht Rexer durchaus einen roten Faden, der sich sowohl durch das Erwachsenen- als auch durch das Kinderstück zieht. «In beiden Theatern geht es darum, dass das wahre Glück nicht im Vermeintlichen liegt», erklärt er. Demnach sind es nicht der Reichtum oder die grossen Schätze dieser Welt, die uns glücklich machen, sondern vielmehr das Loslassen, das Geben und alles, was man nicht kaufen kann. So ist es auch sein Ziel für die Aufführungen: «Ich hoffe, dass die Besucherinnen und Besucher ein Stück glücklicher rausgehen, als sie reingekommen sind.» In die rund 12 Rollen von «Hans im Glück» werden wiederum drei Schauspieler schlüpfen. Zu sehen sein werden Debora Loosli, Sujit Kuruvills und Mischa Löwenberg. Letzterer wird also, trotz grundsätzlicher Entflechtung der beiden Produktionen, in beiden Stücken zu sehen sein.
Investition in die Gemütlichkeit
Um den Theatergenuss innerhalb der alten Schlossmauern für die Zuschauerinnen und Zuschauer noch angenehmer zu machen, ist der Verein Schlossfestspiele Hagenwil bemüht und wird für die kommende Saison nochmals etwas in die Infrastruktur investieren. Da die Nächte im Spätsommer doch eher kühl werden können, soll mittels Vorhanges für etwas mehr Wärme gesorgt werden.
Der Vorverkauf für die Saison beginnt am Freitag, 28. November. Tickets und Informationen gibt es unter www.schlossfestspiele-hagenwil.ch.