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Amriswil führt eine Geschäftsleitung light ein

1. Juni 2023
In den vergangenen Monaten hat sich die Stadtverwaltung Amriswil selbstkritisch einer Organisationsüberprüfung gestellt. Nun stehen die Ergebnisse fest und erste Änderungen wurden per Anfang Juni bereits vorgenommen.

Amriswil befindet sich im Wandel. Die viertgrösste Thurgauer Stadt wächst, die Stadtverwaltung ist die etwa drittgrösste Arbeitgeberin. Verglichen mit anderen Städten hat Amriswil einen eher grossen Stadtrat, dafür gibt es kein Parlament, wie etwa in Frauenfeld oder Weinfelden, das die Exekutive unterstützt. Organisiert wird das politische und gesellschaftliche Geschehen in der Stadt in Kommissionen. Über 20 Kommissionen gibt es, in welchen Stadträte, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung sowie weitere Fachpersonen einsitzen. Weil sich nicht nur das Umfeld verändert, sondern damit auch die Anforderungen der Bevölkerung sowie die Bedürfnisse der Arbeitnehmenden und neue Aufgaben für die Verwaltung entstehen, hat sich der Stadtrat entschieden, eine Organisationsüberprüfung durchzuführen. Auf eine intensive Aufarbeitung der jetzigen Situation und Interviews mit den Mitarbeitenden folgte eine Klausurtagung des Stadtrates. Ausgearbeitet wurden folglich fünf Teilprojekte, welche Stadtpräsident Gabriel Macedo vergangenen Dienstag den Medien- und  Parteivertretern präsentiert hat. Umgesetzt wurden einige Änderungen bereits Anfang Juni 2023. 

Eine Tagung und fünf Teilprojekte
Die Behörden- und Verwaltungsanalyse hat ergeben, dass die Organisation der Stadtverwaltung weitgehendst sehr gut funktioniert und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zufrieden sind. Dennoch führen die Umstände zu Veränderungen bezüglich Arbeiten, Aufgaben und Auslastung. An seiner Tagung hat sich der Stadtrat intensiv über die Einführung eines Stadtparlaments, einer allfälligen Reduktion der Stadtratsmitglieder, der Abschaffung des Ressortsystems und der gleichzeitigen Einführung eines Geschäftsleitungssystems, die Kommissionen, strategische Führungsinstrumente und die Verwaltungsstrukturen ausgetauscht. Darausfolgend wurden die fünf Teilprojekte «Bereinigung stadträtliche Kommissionen», «Prüfung Einführung Geschäftsleitungsmodell», «Bildung eigenständige Abteilung Immobilien», «Entwicklung integrale Sicherheitsdienste» und «Verwaltungsentwicklung» zur weiteren Bearbeitung bestimmt. 

Überarbeitung der Kommissionen
Die aktuell eingesetzten Kommissionen wurde hinsichtlich ihrer Wirksamkeit überprüft. Aufgehoben werden folglich die Finanzplanungs-, Jugend- und Marktkommission. Die Schwimmbad- und Sportkommissionen werden zusammengelegt und die Besetzung der Kommissionen wurde neu geregelt. Neu werden maximal zwei Stadträte sowie ein bis zwei Verwaltungsangestellte in einer Kommission einsitzen. Diese Umstrukturierung ist noch nicht abgeschlossen.

Einführung Geschäftsleitungsmodell light
Die Aufgaben und Kompetenzen der strategischen und der operativen Führungsebene sollen künftig besser aufeinander abgestimmt sein. So sollen die Führungsorgane von nicht stufengerechten Aufgaben und Kompetenzen entlastet werden. Eingeführt wurde per 1. Juni deshalb das Geschäftsleitungsmodell light. In diesem werden die Bereichsleiter Manfred Wagner, Bauverwaltung; Roland Huser, Allgemeine Verwaltung; Sandra Spitzli, Finanzverwaltung; Tamara Sulzberger, Soziale Dienste sowie Stadtpräsident Gabriel Macedo einsitzen. Somit wurden die Sozialen Dienste zu einem eigenen Verwaltungsbereich.

Bildung Abteilung Immobilien
Um die Immobilien, welche im Eigentum der Stadt Amriswil sind, besser verwalten zu können und an einer Stelle zu bündeln, wird eine neue Stelle «Leiter/in Immobilien» geschaffen. In einem ersten Schritt wird dazu eine Immobilien-Software eingeführt. Die neue Stelle wird der Bauverwaltung angegliedert. 

Entwicklung integrale Sicherheitsdienste
Die Aufgaben und Prozesse der strategischen und operativen Sicherheitsdienste wurden durchleuchtet. Dabei wurden Verbesserungen in den Bereichen Personenschutz, Notfallalarm und Brandschutz erarbeitet. 

Verwaltungsentwicklung
Die von der Projektgruppe Verwaltung ausgearbeiteten und von den einzelnen Verwaltungsabteilungen im Rahmen einer internen Vernehmlassung überprüften Vorschläge wurden vom Stadtrat geprüft und beraten. Dazu gehören auch die veränderten Schalteröffnungszeiten. Neu öffnen die Schalter des Stadthauses demnach am Morgen um 8.30 Uhr und schliessen am Mittag um 11.30 Uhr. Nachmittags haben die Schalter von Montag bis Mittwoch von 13.30 bis 16.30 Uhr geöffnet. Am Donnerstag bis 18 Uhr, am Freitag bis 16 Uhr. Die neuen Öffnungszeiten gelten seit gestern, 1. Juni. Die Telefonzeiten gelten analog den Schalteröffnungszeiten. Individuell müssen aber Anrufe entgegengenommen werden können. Termine ausserhalb der Öffnungszeiten sind gegen Vereinbarung möglich. Änderungen gibt es zudem in der Ferienregelung für die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung. Neu haben Mitarbeitende bis zum 49. Altersjahr 25 Tage Ferien, bis zum 59. Altersjahr erhalten die Mitarbeitenden 27 freie Tage und ab 60 dann 30 Ferientage. Zudem wird die Pflicht-Mittagspause von 45 auf neu 30 Minuten gekürzt und der Freitag nach Auffahrt ist neu ein Brückentag, an dem die Stadtverwaltung geschlossen bleibt. 

Weitere Änderungen sind geplant
Neben den fünf Teilprojekten wird es in der Organisation der Stadtverwaltung künftig noch weitere Änderungen geben. Geplant ist die Einführung einer HR-Stelle, die der Stadtkanzlei angegliedert werden soll. Zudem sollen die IT sowie interne Projekte von einer neu geschaffenen Stelle geleitet und organisiert werden. Um den neuen gesellschaftlichen Bedürfnissen wie zum Beispiel der ausserschulischen Kinderbetreuung, Integration, Vereine, Familien, etc. intensiv nachgehen zu können, ist zusätzlich eine Fachstelle Gesellschaft angedacht, die sich diesen und ähnlichen Themen annimmt. Die Bauverwaltung soll zudem künftig mit einer Fachperson Energie und Umwelt sowie vom bereits genannten Leiter Immobilien unterstützt werden.            

Stadtpräsident  Gabriel Macedo  präsentiert den  Medien- und  Parteivertretern  die Ergebnisse der Organisationsüberprüfung.
Stadtpräsident Gabriel Macedo präsentiert den Medien- und Parteivertretern die Ergebnisse der Organisationsüberprüfung.
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