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Museumssonntag zum Ferienanfang

3. Juli 2025
Am kommenden Sonntag, 6. Juli, findet der letzte Museumssonntag vor der Sommerpause statt. Pünktlich zu Beginn der Ferien laden das Ortsmuseum, die Kutschensammlung, das Schulmuseum und das Bohlenständerhaus zum Entdecken, Stöbern, Zuhören und Ausprobieren. Reinschauen lohnt sich. Der Eintritt ist frei.

Ein Museumssonntag mal anders

Das Ortsmuseum ist an diesem Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Um 15 und 16 Uhr werden einzelne Bereiche des Ortsmuseums vorgestellt. Interessierte erfahren dabei mehr von der tragischen Geschichte des Speiselokals «Goldener Löwe» oder wie ein Amriswiler Bauernsohn elektronische Elemente für die Weltraumrakete «Redstone» vom Mercury-Programm der NASA entwickelte. Ausserdem können die Besucherinnen und Beuscher mit Figuren spielen, die Geschichten erzählen und in Amriswil entwickelt und produziert wurden. Zudem kann die 85-jährige Webmaschine und auch die ebenso alte «Rund-Lismer-Maschine» im laufenden Betrieb begutachten und es gibt spezielle Trouvaillen und vieles mehr zu entdecken. Das Team des Ortsmuseums freut sich auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher. Und wie immer blickt das Ortsmuseum auch schon etwas weiter voraus und organisiert neben dem Museumssonntag auch immer am 19. des Monats spannende Führungen durch Stadtteile. So steht am Samstag, 19. Juli, um 19 Uhr die Führung durch das Zentrum West-Mitte mit Marianne Haffter an und am Dienstag, 19. August, führt Kurt Iseli durch das Zentrum Ost-Mitte.

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Führungen durch die Kutschensammlung

Auch die Kutschensammlung lädt am Sonntag, 6. Juli, zum Museumssonntag. Geöffnet ist es von 13.45 bis 16 Uhr. Um 13.50 Uhr gibt es eine Führung durch die eindrückliche Ausstellung. Während der Führung findet auch der Kurzvortrag zu den grossen Kutschenunfällen statt. Für Robert Sallmann waren seine Kutschen seine Leidenschaft. Er wusste zu jeder den geschichtlichen Hintergrund, wie und von wem es verwendet wurde, und er wusste Geschichten über die Besitzer zu erzählen. Seine Fahrzeuge sah man früher oft unterwegs auf den Strassen. Als zum Beispiel der Weltpostverein im Schloss Hagenwil tagte, transportierte Robert Sallmann die Teilnehmer aus aller Welt per Postkutsche vom Bahnhof Amriswil nach Hagenwil. In der weltbekannten amerikanischen Zeitschrift «The Carriage Journal» erschienen oft seine illustrierten Artikel. Anstoss für seine Sammlertätigkeit erhielt Robert Sallmann in den 60er Jahren bei einem Besuch im Schloss Schönbrunn in Wien. Nach diesem wusste er, dass diese Fahrzeuge wichtige Zeugen der Vergangenheit sind, und er wollte einen Beitrag zur Erhaltung dieser Fortbewegungsmittel leisten. 

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Schau mal! Schauen in 3D vor 165 Jahren 

Am Museumssonntag, 6. Juli, zeigt das Schulmuseum Thurgau in Amriswil in der Reihe «Objekt des Monats» ab 14 Uhr eine kleine Ausstellung «Schau mal!». Im Juli steht das Stereoskop im Zentrum der Betrachtung. Bilder, Fotos und Filme sind heute allgegenwärtig und über die digitalen Medien Menschen, Tiere oder Naturschauspiele auch in weitentlegenen Gegenden zu sehen und zu hören. In Echtzeit und natürlich in 3D, als ob die Betrachterin oder der Betrachter Teil davon wäre. Das Schulmuseum dreht das Rad der Zeit und die rasanten Entwicklungen im Bereich der visuellen technischen Möglichkeiten um 165 Jahre zurück und stösst dabei auf ein heute zwar längst überholtes, dafür aber umso spannenderes Gerät: das Stereoskop. Es steht am Anfang der Wiedergabe von Bildern in 3D. Das 1860 von Sir Charles Wheatstone (1802-1875) auf den Markt gebrachte Betrachtungsgerät ermöglichte es, räumliche Tiefe wahrzunehmen, obwohl zweidimensionale Fotografien – eine damalige Neuheit – betrachtet wurden. Zusammen mit einem Set verschiedener Stereofotografien mit Bildern aus fernen Ländern oder unbekannten Kulturen wurde das Stereoskop schon bald zum erschwinglichen Massenmedium und hielt zum Beispiel für den Geografieunterricht auch Einzug in die Schulzimmer. Wie das alles funktioniert, erfahren Besucherinnen und Besucher am Museumssonntag bei geöffnetem Museumskafi und während des ganzen Monats Juli im Schulmuseum.

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Alte Spielsachen und Spiele 

Am Museumssonntag, 6. Juli, wird Kurt Etter aus Donzhausen den Nachmittag im Bohlenständerhaus gestalten. Sein Vortrag startet um 14.15 Uhr, dauert ca. eine Stunde und wird um 15.45 Uhr nochmals wiederholt. Kurt Etter bringt aus seiner umfangreichen Sammlung diverse alte Spielsachen mit und wird spannende Geschichten darüber erzählen. Spielzeug gibt es vermutlich schon seit es Menschen gibt. Von primitiven ersten Formen wie Steinen, Holzstücken, Knochen oder groben Tonpuppen der frühen Steinzeit bis zu den hochtechnisierten Spielgeräten der Gegenwart – Gespielt wurde immer. Die Kluft zwischen den sozialen Schichten existierte bis ins Mittelalter und darüber hinaus. Mädchen aus reichen Familien konnten die Welt der Erwachsenen mit Miniaturmöbeln oder -geschirr nachahmen. Gelenkpuppen aus Elfenbein spielten hier die Hauptrolle. Für die Kinder der armen Bevölkerung bestand der Alltag aus Arbeit. In der wenigen Freizeit vergnügten sie sich mit den einfachsten Dingen, bastelten sich aus Kastanien, Eicheln und Tannenzapfen kleine Männchen oder erschufen sich aus Sand, Steinen, Ästen und Erde eine Traumwelt. Die Spielzeuge der gehobenen Schichten – ausstaffierte Puppen, Steckenpferde, Windmühlen, Holzreifen, Murmeln, Babyrasseln oder Ritterfiguren – waren für sie unerreichbar. Die Webstube im Bohlenständerhaus ist wie immer offen und wie jeden Museumssonntag gibt es Selbstgebackenes und Kaffee im «Chuestall Kafi».

Am Sonntag dreht sich alles um Spielzeug.
Am Sonntag dreht sich alles um Spielzeug.
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