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Pensionskasse: Wechsel abgeschlossen

13. Februar 2025
Wegen des stark zunehmenden Verwaltungsaufwandes und fehlendem spezialisiertem 
Personal, wurde die PK der Stadt Amriswil aufgelöst. 

Der scheidende Pensionskassenpräsident Dr. Hanspeter Strickler hat schon vor einiger Zeit angekündigt, dass er seine Tätigkeit für die Pensionskasse der Stadt Amriswil nach rund 30 Jahren beenden möchte. Für die Pensionskassenverwaltung und den Stadtrat war dies der passende Moment, sich Gedanken zur Zukunft der Kasse zu machen. Dabei hat auch die 2021 erfolgte Auslagerung der technischen und kaufmännischen PK-Verwaltung an die ProPublic Vorsorge Genossenschaft mit einem Vertrag für vorerst fünf Jahre eine Rolle gespielt. 

Pensionskasse stand vor Herausforderungen 
Der Rücktritt von Dr. Strickler stellte eine Herausforderung dar. Er brachte viele Jahre das für ein Pensionskassenpräsidium notwendige Fachwissen mit. Die durch seinen Rücktritt entstandene Lücke hätte gleichwertig geschlossen werden müssen. Eine weitere Herausforderung stellte auch die Anlagenbewirtschaftung der Pensionskasse dar. Strickler wirkte auch als Präsident der Anlagekommission. Diese Funktion benötigt Spezialwissen und ist verwaltungstechnisch aufwendig. Mit der Umstellung auf Passivanlagen wäre in diesem Bereich eine Lösung möglich gewesen. Trotzdem prüfte die Pensionskassenkommission als Alternative zur selbständigen Weiterführung diverse Varianten von Anschlusslösungen. Im Juni 2023 hat die Leitung der Pensionskasse der Stadt Amriswil über den aktuellen Stand der Dinge und die vorliegenden Anschluss-Angebote orientiert. Zu diesem Informationsanlass waren die Vertreter aller angeschlossenen Betriebe sowie die Arbeitnehmervertretung eingeladen. Dr. Hanspeter Strickler erklärte den Anwesenden, dass die Situation der Pensionskasse mit einem Deckungsgrad von 100.65 Prozent als gut zu bezeichnen sei, die Pensionskasse aber vor gewissen Herausforderungen stehe. So erwies sich die Rekrutierung von fachlich spezialisiertem Pensionskassen-Personal als schwierig und hätte die Führung einer Pensionskasse zunehmend komplexer und damit aufwendiger gestaltet. 

Gute Ausgangslage genutzt
Der Anschluss an eine Gemeinschaftslösung bot klare Vorteile, wie tiefere Kosten dank der Verteilung der Verwaltungs- und Risikokosten auf eine Vielzahl von Anschlüssen; erhöhte Sicherheit für die Rentenverpflichtungen; durch die Kassengrösse flexiblere Vorsorgepläne; verbesserte Leistungen; breit abgestützte Fachkompetenz sowie umfassende personelle Ressourcen. So hat die PK-Kommission beschlossen, den Versicherten einen Anschluss der Pensionskasse der Stadt Amriswil an die ProPublic Vorsorge Genossenschaft zu beantragen. «Wir haben damit die damalige gute Ausgangslage genutzt, um auch in Zukunft gute und sichere Vorsorgelösungen anbieten zu können. Aus meiner Sicht haben der Stadtrat, die Pensionskasse sowie die Arbeitnehmenden einen richtigen, wichtigen und weitsichtigen Entscheid getroffen», sagt Stadtpräsident Gabriel Macedo.
 
Schlussabstimmung
Die Genossenschaft ProPublic gewährt den Versicherten im gewählten Vorsorgeplan verbesserte Leistungen. Der Anschluss an die Gemeinschaftseinrichtung ProPublic folgte per 1. Januar 2024 . Vorgängig waren detaillierte Übernahme-Verhandlungen, die Erstellung von individuellen Vorsorgeausweisen für alle Versicherten, die Präsentation der neuen Vorsorgelösung vor allen Arbeitnehmenden und eine Schlussabstimmung nötig. Mit Ausnahme der Bus Oberthurgau AG und der Volksschulgemeinde Amriswil-Hefenhofen-Sommeri (VSG) haben sich alle angeschlossenen Betriebe für die Anschlusslösung bei der ProPublic ausgesprochen. Die VSG hat sich der Pensionskasse Thurgau angeschlossen, die Bus Oberthurgau AG der St. Galler Pensionskasse. 

Wertschriften neu bewertet
Die bei der ehemaligen Pensionskasse vorhandenen Wertschriften wurden auf den Zeitpunkt der Übernahme neu bewertet. Dabei ergab sich eine Wertberichtigung in der Höhe von 273'000 Franken. Der Hauptanteil an dieser Summe ist auf die Papiere der Crédit Suisse zurückzuführen. In Absprache mit der Revisionsstelle wurde dieser Verlust der Wertschwankungsreserve belastet und somit anteilsmässig auf alle Betriebe verteilt. Die Stadt Amriswil musste der Pro Public demnach noch gut 87'000 Franken und das APZ gut 67'000 Franken nachzahlen. Angesichts der Komplexität dieses Geschäfts und der damit verbundenen Summen war die Höhe der Nachschusszahlung als gering zu betrachten. Die Pensionskasse hat sich wohl zum richtigen Zeitpunkt für eine Anschlusslösung entschieden und Hanspeter Strickler hat einen für die Pensionskasse und die Stadt Amriswil guten Vertrag ausgehandelt. Damit gilt der Pensionskassenwechsel als abgeschlossen. «Wir danken der Pensionskassenkommission und deren Präsident, Dr. Hanspeter Strickler, für ihre jahrelange zuverlässige und sehr gute Arbeit. Insbesondere ohne das Wirken von Hanspeter Strickler wäre eine selbstständige Führung der Pensionskasse wohl schon längst nicht mehr möglich gewesen», so Macedo abschliessend. 

Seit dem 1. Januar 2024 ist die Stadt Amriswil der ProPublic angeschlossen.
Seit dem 1. Januar 2024 ist die Stadt Amriswil der ProPublic angeschlossen.
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