Der Friedhof ist nicht nur Ort der Trauer und des Abschiednehmens. Vielmehr ist er ein Ort der Begegnung, des Zur-Ruhe-Kommens, ein Ort der Besinnung und ein Ort, um den Gedanken freien Lauf zu lassen. Und genau dieses Ziel verfolgen auch die Initianten der November-Aktivitäten, die im Rahmen des 1225-Jahre-Amriswil-Jubiläums auf dem Friedhof stattfinden. Vergangenen Freitag wurde der bereits elfte Jubiläumsmonat feierlich eröffnet. Neben der Ansprache von Stadträtin Nicole Egli-Soller und einigen Liedstücken von Kay Rauber hielt Monika Laib eine zum Nachdenken anregende Rede über das Sterben und Abschiednehmen, über Unterstützung, Hilfe und Nächstenliebe. Wie jeder von uns ist auch sie schon mehrere Male mit dem Thema Tod konfrontiert worden und erläuterte, wie sie ihren Weg fand, damit umzugehen, das Positive darin zu finden, jemanden gehen lassen zu können, frei von Schmerz und Leid zu wissen und die Freude am Leben und den Bekanntschaften nach einer Trauerzeit wiederzufinden. Besonders betonte sie die Wichtigkeit, für Hinterbliebene da zu sein und da zu bleiben. So können zum Beispiel auch auf dem Friedhof Freundschaften entstehen. Man besucht das Grab eines lieben Menschen und trifft dabei auf andere, die das gleiche Schicksal teilen. Eine Gemeinsamkeit, die verbindet und aus der wieder viel positive Energie gewonnen werden kann. Um diese Treffen während des kalten Novembers noch angenehmer zu gestalten, ist beim Treppenaufgang zur evang. Kirche der Café-Treff täglich von 8 bis 17 Uhr geöffnet. An der Wärme können so Erlebnisse und Geschichten geteilt und dabei eine Tasse Kaffee genossen werden. Daneben werden verschiedene Anlässe für Jung und Alt stattfinden.
Lesung für Erwachsene
Am Samstag, 9. November, um 16.30 Uhr, liest Klaus Estermann das «Totemügerli» beim alten Sezierhäuschen. Anschliessend liest er Gedichte, Texte und Sagen und trägt verschiedene Lieder in der Aufbahrungshalle vor.
Geschichte für Kinder
Am Mittwoch, 13. November, um 16.30 Uhr erzählt Eveline Lorandi eine Geschichte für Kinder aus dem Buch «Der Baum der Erinnerungen» in der Aufbahrungshalle. In der Geschichte geht es um einen Fuchs, der nach einem langen und glücklichen Leben stirbt. Die Tiere im Wald sind sehr traurig. Indem sie sich Erlebnisse mit dem Fuchs erzählen, merken sie, wie die Erinnerungen sie trösten und wie der Fuchs so den Platz in ihren Herzen behält.
Themenweg mit Führungen
Am Sonntag, 24. November, ab 11 Uhr, gibt es unter dem Motto «Friedhof LEBT», Informationen und Führungen. Die Führungen zu den einzelnen Grabfeldern und Bestattungsmöglichkeiten finden um 11 und 13.30 Uhr statt. Ein Infotisch mit Unterlagen zum Ablauf bei einem Trauerfall, zu Bestattungsmöglichkeiten, Bestattungswünschen und Grabunterhaltsmöglichkeiten ist bis 15 Uhr bei der Aufbahrungshalle betreut.
Abschiedsfeier
Am Samstag, 30. November, um 10 Uhr, findet der «Schlussevent mit Perspektiven» statt. Als Erinnerung an den Jubiläumsmonat wird ein Baum gepflanzt, der mit seinem Wachsen symbolisch neue Perspektiven auf dem Friedhof eröffnet und ein alter Zopf wird begraben und Wünsche für die Zukunft des Friedhofes können formuliert werden.
Mehr Informationen gibt es jederzeit online unter 1225.ch