Sabina Braun (57) folgt auf Frauke Dammert, die seit 2020 das Museum im ersten Teilzeitpensum seit Eröffnung im Jahre 2002 leitete. «Frauke Dammert hat sich entschieden, weiterzuziehen und eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen. Sie hat unser Haus durch eine nicht einfache Transformationsphase geführt und dafür dankt ihr der Stiftungsrat», erklärt Präsident Dominik Joos und ergänzt: «Mit Sabina Braun wähnen wir uns glücklich, eine Museumsfachfrau unter uns zu wissen, die auch Erfahrung als Pädagogin mitbringt. Nicht zuletzt diese Kombination überzeugte den Stiftungsrat für die Wahl der gebürtigen Baslerin.»
Langjährige Museumserfahrung
Sabina Braun hat in Vaduz den Fachbereich Bildung und Vermittlung aufgebaut und etabliert. Sie hat Angebote für alle Zielgruppen und insbesondere Schulen entwickelt, organisiert und durchgeführt. Ihr Wirkungskreis betraf nicht nur das Liechtensteinische Landesmuseum, sondern auch das Liechtensteinische Postmuseum und die Liechtensteinische Schatzkammer, die sich alle in Vaduz befinden, sowie das Bäuerliche Wohnmuseum in Schellenberg. Ihre jahrelange Erfahrung in der Vermittlung hat sie vor zwei Jahren mit dem Zertifikatslehrgang Museumsarbeit über die unterschiedlichen Bereiche der aktuellen Museumsaufgaben an der Fachhochschule Chur zusätzlich vertieft. In Vaduz hat Sabina Braun das Team der Kulturvermittlung geführt, hat stufenspezifische Angebote für Kindergärten und Schulen in Bezug zum Lehrplan ausgearbeitet und in Zusammenarbeit mit dem Schulamt Weiterbildungen und Einführungen für Lehrpersonen zu neuen Ausstellungen durchgeführt. Darüber hinaus hat sie jährlich zwei Sonderausstellungen kuratiert, die ausschliesslich aus dem Bestand der hauseigenen Sammlung erarbeitet wurden.
Breites museales Arbeiten
Die Leitung des Schulmuseum erfolgt in einer Teilzeitanstellung von 60 Prozent. Daneben absolviert Sabina Braun an der Pädagogischen Hochschule St. Gallen in Rorschach das Studium zur Stufenerweiterung für die Lehrbefähigung Unterstufe. Sie ist bereits in einem kleinen Pensum als Lehrerin an einer altersdurchmischten Unterstufe (1. bis 3. Klasse) tätig. Was hat Sabina Braun ins Schulmuseum Thurgau gezogen? «Der thematische Schwerpunkt der Schulgeschichte ermöglicht ein breites museales Arbeiten und das Schulhaus als historisches Gebäude ist einmalig. Die Umsetzung und die Entwicklung des Museumsbetriebes im denkmalgeschützten Kontext in Kombination mit den Aussenräumen ist eine Besonderheit, die mich besonders reizt», erklärt Sabina Braun.
Neue Ausstellungen und Kooperationen
Die Geschäftsleitung des Schulmuseums setzt sich nun wie folgt zusammen: Sabina Braun, Leitung und Ressort Ausstellung, Angelina Minnig, Leiterin Sammlung, Yvonne Joos, Leiterin Besucherservice und Vermittlung und Hanspeter Walter, Finanzen. Zuständig für die Gastronomie ist Rita Nüesch und Urs Tanner betreut die Infrastruktur. Für die Konzeption und Umsetzung neuer Ausstellungen bildet das Schulmuseum weiterhin interdisziplinäre Arbeitsgruppen.
Sanierungen stehen an
Das Schulmuseum Thurgau blickt im 2025 auf die Eröffnung einer neuen Ausstellung «Think Pink», in der Themen rund um die langjährige Lehrerin und Bewohnerin Aline Brauchli dargestellt werden. Weiter stehen die nach bald 25 Jahren wieder notwendige Sanierung der Aussenhülle und die Freilegung der Grundmauern im Kellergeschoss an. Das Museum plant, den Schulungsgarten für Biodiversität 2025 zu erweitern. 2025 wird auch das erfolgreiche Veranstaltungsprogramm in ähnlicher Form und mit ähnlichen Inhalten wieder aufgelegt. Auf der Agenda steht die erweiterte Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Thurgau: Sie soll nun auf Projektbasis in die Umsetzungsphase gelangen.
Aus dem Stiftungsrat: wie weiter?
Der Stiftungsrat hat 2024 den Schwerpunkt auf organisatorische Fragen gerichtet und arbeitet aktuell unter anderem an einer Revision der Stiftungsstatuten. 2025 will er sich schwerpunktmässig mit der strategischen Planung für die nächsten Jahre befassen. «Wir wollen diesen Prozess wenn immer möglich auch zusammen mit einem designierten Nachfolger oder einer Nachfolgerin führen, welche im Frühling 2026 die Stiftungsleitung offiziell übernehmen kann», berichtet Dominik Joos. Eine Findungskommission hat 2024 ihre Arbeit aufgenommen.