Die Auswanderung der Stähelis in die USA
Paul Stäheli aus Schocherswil ist auf Spuren der Amriswiler Familie Stäheli gestossen, die zu den Mormonen konvertierten und in den Staat Utah ausgewandert sind. Damals war das eine sehr beschwerliche Reise und ein hartes Auskommen in der Steppe von Utah. In Santa Clara, der «Swiss Saints» im Süden von Utah, leben die zahlreichen Nachkommen der Schweizer Auswanderer. Paul Stäheli hat sie besucht und erzählt am Museumssonntag im Rahmen der Erzählstunde allen Interessierten die abenteuerliche Geschichte der Stähelis. Das Ortsmuseum ist am 6. Oktober von 14 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Die Erzählstunde mit Paul Stäheli beginnt um 15 Uhr. Am nächsten Museumssonntag, vom 3. November, berichten Eugen Fahrni, Dino Larese und Bruno Epple von der Akademie Amriswil von der Stiftung Dino Larese und übergeben das Porträt «Dino Larese» von Bruno Epple. Weitere Informationen zu den Museumssonntagen, Sonderausstellungen, zu den angebotenen Führungen, zum Programm und zum Ortsmuseum allgemein sowie zu den Personen, die dahinterstecken, gibt es jederzeit auch online unter www.ortsmuseum-amriswil.ch.
____________________________________________________________________________
Reisen wie zu Gotthelfs Zeiten
Für Robert Sallmann waren seine Kutschen seine Leidenschaft. Er wusste zu jedem Fahrzeug den geschichtlichen Hintergrund, wie und von wem es verwendet wurde, und er wusste Geschichten über die Besitzer zu erzählen. Seine Fahrzeuge sah man früher oft unterwegs auf den Strassen. Als zum Beispiel der Weltpostverein im Schloss Hagenwil tagte, transportierte Robert Sallmann die Teilnehmer aus aller Welt per Postkutsche vom Bahnhof Amriswil nach Hagenwil. In der weltbekannten amerikanischen Zeitschrift «The Carriage Journal» erschienen oft seine illustrierten Artikel. Anstoss für seine Sammlertätigkeit erhielt Robert Sallmann in den 60er Jahren bei einem Besuch im Schloss Schönbrunn in Wien. Nach diesem wusste er, dass diese Fahrzeuge wichtige Zeugen der Vergangenheit sind, und er wollte einen Beitrag zur Erhaltung dieser Fortbewegungsmittel leisten. Bis heute erzählt sein Sohn Andreas Sallmann in der Kutschensammlung die Geschichten weiter und begeistert damit die Besucher. Am kommenden Museumssonntag vom 6. Oktober, lädt Andreas Sallmann um 13.45 Uhr zur Führung durch die Kutschensammlung. Zwischendurch gibt es immer wieder Möglichkeiten, die Sammlung auf eigene Faust zu entdecken.
____________________________________________________________________________
Sehen und verstehen im Schulmuseum
Schulwandbilder gehörten jahrzehntelang in jedes Schulzimmer, oft gestaltet von Künstlern. Heute sind sie Zeugen der Kulturgeschichte und des Zeitgeistes. Schulwandbilder sind grossformatige für den Unterricht im Schulzimmer aufgehängte Bilder, die mit eindrücklichen Darstellungen Lerninhalte für alle Fächer vermitteln. Die Blütezeit der Schulwandbilder in der Schweiz dauerte von etwa 1870 bis 1970. In diesen hundert Jahren gehörten sie zum Standardlehrmittel verschiedener Schulstufen, ganz besonders beliebt waren sie an den Volksschulen. Mit der Entwicklung neuer technischer Möglichkeiten zur Bildpräsentation verloren sie an Bedeutung und sind heute aus dem Unterricht verschwunden. Das Schulmuseum Thurgau in Amriswil besitzt über 2000 solcher Bilder. Am Amriswiler Museumssonntag, am 6. Oktober 2024, können Interessierte von 14 bis 17 Uhr in die Welt des Sehens und Verstehens eintauchen. Rita Nüesch gibt mit der neusten Publikation des Schulmuseums und einer Auswahl von Originalen Einblicke in die bald vergessene Welt der Erklärbilder. Die Publikation kann on demand bezogen werden. Das Museumscafé ist wie immer geöffnet.
____________________________________________________________________________
Aus dem Leben einer Bäuerin
Am Museumssonntag vom 6. Oktober, begrüsst das Bohlenständerhaus-Team Trudi Wiesmann aus Uesslingen im Museum im Schrofen. Wiesmann war Zeit ihres Lebens als Bäuerin tätig und möchte mit ihren Erzählungen aufzeigen, wie das Bauernleben in früheren Zeiten so war. Sie wird ab 14.15 Uhr über ihre vielfältigen Tätigkeiten in Haus und Hof und vom Zusammenleben in der Familie erzählen. Ihre persönlichen Erzählungen geben überdies auch Einblick in den tiefgreifenden Strukturwandel der Landwirtschaft im 20. Jahrhundert. Denn Flexibilität wird nicht erst heute abverlangt, Mehrfachbelastung gehörten schon früher zum Alltag. Die Anwesenden dürfen sich also auf einen spannenden und kurzweiligen Nachmittag freuen. Die Webstube im Bohlenständerhaus ist wie immer offen und im «Chuestall Kafi» wird an diesem Museumssonntag Kaffee und Kuchen oder ein «Z‘vieri Plättli» offeriert. Das Bohlenständerhaus datiert aus dem Jahr 1538. Es ist ein Zeuge der Vergangenheit, wie er in dieser Art sonst nirgends im Thurgau zu finden ist. Im dreiteiligen Gebäude wird das Leben der Thurgauer Kleinbauern vor der Industrialisierung nachvollzogen. In der Scheune finden Wechselausstellungen und kulturelle Veranstaltungen statt.