Im Jahr 2004 haben sich die Politischen Gemeinden der Region sowie die Kantone Appenzell Ausserrhoden, St. Gallen und Thurgau – in enger Zusammenarbeit mit Appenzell Innerrhoden – zu einer Kooperation unter dem Namen «Agglomerationsprogramm St. Gallen – Bodensee» zusammengeschlossen. Dieser Schritt erfolgte mit dem Ziel, durch eine aktive Zusammenarbeit über Gemeinde- und Kantonsgrenzen hinweg die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung optimal aufeinander abzustimmen. Die Siedlungsentwicklung wird nach innen gelenkt und das Verkehrssystem darauf abgestimmt weiterentwickelt. Die Region soll dadurch als Wirtschafts- und Lebensraum nachhaltig gestärkt werden. Die Partner streben insbesondere die gemeinsame Erarbeitung von Zukunftsperspektiven sowie die Umsetzung entsprechender Massnahmen im Bereich der Siedlungs-, Verkehrs- und Landschaftsentwicklung für die Agglomeration St. Gallen – Bodensee an. Im Zentrum steht die Stärkung des Agglomerationsraumes als Wirtschafts- und Wohnstandort mit kompakter Siedlungsstruktur, qualitätsvollen Frei- und Grünräumen sowie einer clever organisierten Mobilität. Die Zusammenarbeit ist gut eingespielt und hat sich bewährt. Die Kooperationspartner wollen deshalb die sich bietenden Chancen nutzen und im Rahmen der fünften Generation weitere Projekte realisieren.
Aktualisierung des Zukunftsbildes
Die 5. Generation des Agglomerationsprogramms basiert weiterhin auf dem Zukunftsbild der 3. und 4. Generation und ist daher eine Aktualisierung, Optimierung und Weiterentwicklung der 4. Generation. Die Erarbeitung der Inhalte der 5. Generation erfolgte in verschiedenen Teilprojekten im Zeitraum von 2021 bis Anfang 2024, dies in Zusammenarbeit mit kommunalen und kantonalen Fachstellen. Die Arbeiten wurden regelmässig in Fachausschuss- sowie Lenkungsausschusssitzungen präsentiert und diskutiert. Das Agglomerationsprogramm der 5. Generation war bis am 30. August 2024 bei den Gemeinden, Kantonen, Verbänden und der interessierten Öffentlichkeit in der Vernehmlassung. Ziel ist, im Juni 2025 das Agglomerationsprogramm beim Bund zur Prüfung einzureichen. Damit wird sich die Trägerschaft um weitere Gelder aus dem Infrastrukturfonds des Bundes für Verkehrsvorhaben in der ganzen Agglomeration bewerben. Nahtlos soll damit an die bisher erfolgreiche Umsetzung von Projekten mit Unterstützung durch Bundesmittel angeknüpft werden.
Degersheim und Heiden stossen dazu
Das Agglomerationsprogramm St. Gallen – Bodensee ist ein Zukunftsbild der Region und beinhaltet Strategien und Massnahmen in den Bereichen Landschaft, Siedlung und Verkehr. Hauptziele sind die Förderung der Siedlungsentwicklung nach innen sowie eine darauf abgestimmte Weiterentwicklung des Verkehrssystems. Für die 5. Generation stossen die Gemeinden Degersheim und Heiden neu zum Perimeter des Agglomerationsprogramms. |
Nachhaltige Raumentwicklung
Insgesamt sollen zwischen 2028 und 2032 über 100 Massnahmen mit einem geschätzten Volumen von rund 200 Millionen Franken umgesetzt werden. In Amriswil sind 22 infrastrukturelle Massnahmen und 17 nichtinfrastrukturelle Massnahmen vorgesehen. Die schweizweit über 30 Agglomerationsprogramme leisten zentrale Beiträge zur Erreichung der Ziele der Agglomerationspolitik des Bundes und der nachhaltigen Raumentwicklung der Schweiz. Der Bund beteiligt sich finanziell, abhängig von den erwarteten Wirkungen auf Verkehr, Siedlung, Sicherheit und Umwelt, an Verkehrsprojekten in den Agglomerationen. Die Stadt Amriswil ist seit dem Agglomerationsprogramm der 3. Generation beteiligt. Es konnten schon einige Massnahmen mit finanzieller Unterstützung durch den Bund umgesetzt oder angestossen werden, beispielsweise verschiedene verbesserte Fussgänger- und Veloführungen, die Behebung der Unfallhäufungsstelle an der Strassenkreuzung Hagenwilerstrasse / Räuchlisberg oder der Neubau des Bushofs. Im Agglomerationsprogramm der 5. Generation ist Amriswil nur mit kleineren Projekten beteiligt. Es handelt sich dabei grossmehrheitlich um Projekte, bei denen nicht der Stadtrat in der Federführung liegt. Nur die Separierung des Fuss- und Veloverkehrs an der Nordstrasse liegt in der Zuständigkeit der Stadt Amriswil.
Der Stadtrat hat entschieden, das Zielbild sowie die neuen Massnahmen des Agglomerationsprogramms 5. Generation in der A und B Priorität zu unterstützen.