Kopfzeile

Inhalt

Ein letztes Mal Museumshopping vor der Pause

4. Juli 2024
Am kommenden Sonntag, 7. Juli, findet der letzte Museumssonntag vor der Sommerpause statt. Von 14 bis 17 Uhr präsentieren die Amriswiler Museen ihre spannenden und lehrreichen Ausstellungen. Im Bohlenständerhaus gibt es gar eine Modeschau zu sehen. Der nächste Museumssonntag findet dann am 1. September statt.

Dauerausstellungen im Ortsmuseum

Das Ortsmuseum Amriswil veranstaltet an diesem kommenden Museumssonntag kein spezielles Programm und keine Erzählstunde. Dafür lädt das Museumsteam ein, sich Zeit für die interessanten und geschichtsträchtigen Exponate zu nehmen und so viele Details zu spannenden Amriswilerinnen und Amriswilern zu erfahren. So zum Beispiel zum Leben von Ernst Grundlehner, ein Sohn der Bauernfamilie, die im Zentrum von Amriswil ihren Hof bewirtschaftete. Grundlehner war später Erfinder, Mitarbeiter in der Weltraumtechnologie, sowie Komponist in Amerika. Daneben werden weiterhin die bunten SABA-Figuren von Christian und Claudia Depuoz gezeigt. Das Ehepaar aus Zürich hat während Jahrzehnten leidenschaftlich SABA-Figuren gesammelt, die sie «auf der halben Welt» gekauft und ersteigert haben. Diese Figuren wurden vor über hundert Jahren in Amriswil hergestellt. In der aktuellen Sonderausstellung sind rund 120 dieser bezaubernden kleinen Kunstwerke zu bestaunen. In einer bebilderten Broschüre kann zudem die Geschichte der Spielzeugfirma Bucherer in Amriswil nachgelesen werden. Weitere Informationen zu den Sonderausstellungen, zum Programm und zum Ortsmuseum gibt es unter ortsmuseum-amriswil.ch.

____________________________________________________________________________

Reisen wie zu Gotthelfs Zeiten

Für Robert Sallmann waren seine Kutschen seine Leidenschaft. Er wusste zu jedem Fahrzeug den geschichtlichen Hintergrund, wie und von wem es verwendet wurde, und er wusste Geschichten über die Besitzer zu erzählen. Seine Fahrzeuge sah man früher oft unterwegs auf den Strassen. Als zum Beispiel der Weltpostverein im Schloss Hagenwil tagte, transportierte Robert Sallmann die Teilnehmer aus aller Welt per Postkutsche vom Bahnhof Amriswil nach Hagenwil. In der weltbekannten amerikanischen Zeitschrift «The Carriage Journal» erschienen oft seine illustrierten Artikel. Anstoss für seine Sammlertätigkeit erhielt Robert Sallmann in den 60er Jahren bei einem Besuch im Schloss Schönbrunn in Wien. Nach diesem wusste er, dass diese Fahrzeuge wichtige Zeugen der Vergangenheit sind, und er wollte einen Beitrag zur Erhaltung dieser Fortbewegungsmittel leisten. Bis heute erzählt sein Sohn Andreas Sallmann in der Kutschensammlung die Geschichten weiter und begeistert damit die Besucher. Am kommenden Museumssonntag vom 7. Juli, lädt Andreas Sallmann um 13.45 Uhr zur Führung durch die Kutschensammlung. Zwischendurch gibt es immer wieder Möglichkeiten, die Sammlung auf eigene Faust zu entdecken.  

____________________________________________________________________________

Lehm stampfen, Lehm formen

Am Museumssonntag, 7. Juli, holt das Schulmuseum Thurgau die wegen schlechter Witterung verschobene Veranstaltung zum Thema Lehmbau nach. Am Museumssonntag stampfen und formen Besucherinnen und Besucher zwischen 14 und 16.30 Uhr dekorative Lehmwürfel aus Stampflehm. Unter dem Sonnensegel im Garten direkt neben der neuen Stampflehmmauer liegen das Lehmgemisch, das Vierkantholz und die Stampflehmbox bereit. Interessierte erfahren alles zur Tradition des Stampflehms und dessen Verwendung als Baustoff. Gleichzeitig können alle ihren eigenen Lehmziegel, in der Form eines Würfels, herstellen. Alle Hobby-Maurer und -Maurerinnen haben die Wahl, die Ziegel mit nach Hause zu nehmen oder aber im Schulmuseum zu lassen. Dort entstehen mit Lehmziegeln weitere wertvolle Lehmmauern im biodiversen Lerngarten. Sie sind Lebensräume auch für Bienen und nützliche Insekten, weitere Lebewesen und Pflanzen. Wer genug gemauert hat, kann sich im alten Schulhaus Mühlebach, das ebenfalls aus Stampflehm 1846 erbaut worden ist, an der Sonderausstellung zum Lehmbau noch weiter mit dem ökologisch wertvollen Baustoff befassen. Das Museumscafé hat an diesem Museumssonntag ebenfalls geöffnet. Mehr Informationen zu den Ausstellungen und zum Schulmuseum gibt es jederzeit online unter www.schulmuseum.ch.

____________________________________________________________________________

Vom Badekleid zum Brautkleid

Das Bohlenständerhaus, vor 485 Jahren erbaut, ist bekanntlich ein Kulturobjekt von nationaler Bedeutung. Den Mitgliedern der Betriebskommission ist es wichtig, den Besucherinnen und Besuchern an den Museumssonntagen Wissen von früher anhand der zahlreichen Gegenstände aus dem historischen Haushalt zu vermitteln. Zu den Kulturobjekten von früher gehören nicht nur die Einrichtungs- und die vielen Handwerksgegenstände, sondern auch der grosse Fundus an Wäsche und Kleidung, der sich im Schrank und in der Wäschetruhe im Obergeschoss des Museums befindet. Denn Kleider und Wäsche sind ebenfalls wichtige und interessante kulturelle Zeugen des Alltags. Dabei trifft Alt auf Neu. Blütenreine Wäsche, ausgebessert und geflickt zeugt von einer grossen Wertschätzung der selbst hergestellten bzw. selbst genähten oder selbstgestrickten Objekten. Kleidung, die wir tragen, erzählt die Geschichte unserer Kultur und unseres Erbes. Materialien und Herstellung sind in unseren Völkern verankert. Kleidung erzählt, woher wir kommen und wer wir sind – sie ist ein Spiegel der Zeit. Am kommenden Museumssonntag, 7. Juli, werden den Besucherinnen und Besuchern liebevolle Details gezeigt, die erst auf den zweiten Blick ersichtlich werden. Wer also die schrägste Modenschau des Jahres verpasst, ist selber schuld. Im Anschluss gibt es einen Apéro. Die Webstube im Bohlenständerhaus wird wie immer von einer Weberin betreut.

Eine der rund 120 ausgestellten Figuren.
Eine der rund 120 ausgestellten Figuren.
Auf Social Media teilen