Im Jahr 2004 haben sich die Politischen Gemeinden der Region sowie die Kantone Appenzell Ausserrhoden, St. Gallen und Thurgau – in enger Zusammenarbeit mit Appenzell Innerrhoden – zu einer Kooperation unter dem Namen «Agglomerationsprogramm St. Gallen – Bodensee» zusammengeschlossen. Dieser Schritt erfolgte mit dem Ziel, durch eine aktive Zusammenarbeit über Gemeinde- und Kantonsgrenzen hinweg die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung optimal aufeinander abzustimmen. Die Siedlungsentwicklung wird nach innen gelenkt und das Verkehrssystem darauf abgestimmt, weiterentwickelt. Die Region soll dadurch als Wirtschafts- und Lebensraum nachhaltig gestärkt werden. Die Partner streben insbesondere die gemeinsame Erarbeitung von Zukunftsperspektiven sowie die Umsetzung entsprechender Massnahmen im Bereich der Siedlungs-, Verkehrs- und Landschaftsentwicklung für die Agglomeration St. Gallen – Bodensee an. Im Zentrum steht die Stärkung des Agglomerationsraumes als Wirtschafts- und Wohnstandort mit kompakter Siedlungsstruktur, qualitätsvollen Frei- und Grünräumen sowie einer clever organisierten Mobilität. Die Zusammenarbeit ist gut eingespielt und hat sich bewährt. Die Kooperationspartner wollen, die sich bietenden Chancen deshalb nutzen und im Rahmen der fünften Generation weitere Projekte realisieren.
Degersheim und Heiden neu dabei
Die Agglomeration St. Gallen-Bodensee hat bereits fünf Generationen-Programme erarbeitet. Die ersten vier sind über Leistungsvereinbarungen mit dem Bund verpflichtet. Die Massnahmen befinden sich bereits in der Umsetzung. Die fünfte Generation soll im Juni 2025 zur Prüfung beim Bund eingereicht werden. Für diese stossen die Gemeinden Degersheim und Heiden neu zum Agglomerationsperimeter dazu. Gemäss Strukturbild gehören sie zu den lokalen Zentren und übernehmen damit Zentrumsaufgaben im funktionalen Raum der Agglomeration. Gegenüber den Vorgängergenerationen wurde die Teilstrategie Siedlung neu strukturiert und konkreter ausformuliert. Die wichtigsten Vorhaben, welche die Agglomeration im fünften Generationenprogramm beim Bund meldet, sind die Aufwertung der Bahnhofplätze in Wittenbach und Degersheim; die Aufwertung des Stadtraums Platztor in St. Gallen; die Aufwertung von Strassenräumen von Hauptverkehrsachsen und im urbanen Siedlungsgebiet; die Verbesserung des Fuss- und Velowegnetzes in vielen Gemeinden sowie neue Velohauptrouten und Velovorzugsrouten.
Die Massnahmen für Amriswil
Der Stadtrat Amriswil hat am 20. August 2024 von den hier geplanten Massnahmen Kenntnis genommen. Unter anderem soll die Sommeristrasse mit einem Trottoir versehen werden; beim Alterszentrum, beim Kronberg, bei der Neumühlestrasse und im Tellenfeld sollen neue Bushaltestellen gebaut werden; die Veloführung vom Marktplatz zur Hagenwilerstrasse soll optimiert und die Veloführung der Schrofenstrasse verbessert werden. Das Agglomerationsprogramm korrespondiert im Grundsatz mit dem kommunalen Richtplan bzw. werden im Rahmen der nächsten Überarbeitung der Richtplanung die notwendigen Anpassungen berücksichtigt. Die gemeindespezifischen Massnahmen werden im Rahmen einer künftigen Überarbeitung der geltenden Bau- und Zonenordnung mitberücksichtigt.
Ab 2028 werden Massnahmen umgesetzt
Zwischen Mai und August 2024 wurde das Agglomerationsprogramm im Rahmen der öffentlichen Vernehmlassung durch die Gemeinden und die kantonalen Fachstellen sowie Verbände und Parteien geprüft. Anfang Juni wurde zum Auftakt der Vernehmlassung eine Online-Infoveranstaltung durchgeführt. Die eingegangenen Stellungnahmen wurden im Fachausschuss diskutiert und sind – so weit zweckmässig – in das Programm integriert worden. So soll das Agglomerationsprogramm St. Gallen – Bodensee im Juni dieses Jahr beim Bund eingereicht werden. Ab Mitte 2025 bis Ende 2026 findet die Prüfung durch den Bund statt. Das parlamentarische Verfahren und die Leistungsvereinbarungen folgen bis Ende 2027 und ab 2028 können die ersten mitfinanzierten Massnahmen realisiert werden.